Das Prinzip des Gleitschleifens ist, dass beim Entgraten, Schleifen und Polieren von Werkstücken kleine Partikel von der Oberfläche abgetragen werden. Immer häufiger werden dabei Schleifkörper aus Kunststoff verwendet. Vor dem Hintergrund der Diskussion um Mikroplastik stellt sich die Frage, wie gewährleistet werden kann, dass die beim Gleitschleifen entstehenden Mikro- und Nanopartikel nicht in die Umwelt gelangen.
Das Gleitschleifen für die Bearbeitung von Werkstücken zählt zwar zu den spanenden Bearbeitungsverfahren, der dabei entstehende Abrieb ist jedoch sehr klein und sammelt sich im Prozesswasser an. Zum einen stammt er von den meist metallenen Werkstücken selbst, zum anderen von den Schleifkörpern, die heutzutage oft aus Kunststoff bestehen. Außerdem wird die Polyurethan-Beschichtung der Arbeitsbehälter mit der Zeit abgerieben, wodurch ebenfalls feine Kunststoffpartikel entstehen.
Die Frage, ob es zu einer Freisetzung von Mikroplastik in die Umwelt kommen kann, ist also durchaus berechtigt. Die Partikelgrößen bewegen sich üblicherweise im Bereich von wenigen Mikrometern bis hinunter in den Nanometerbereich. Um eine Belastung unserer Umwelt auszuschließen, muss sichergestellt werden, dass diese Partikel nicht in die Gewässer gelangen.
Walther Trowal hat für beide Gleitschleif-Verfahren – die Kreislauf- und die Durchflusstechnik – Lösungen, die sicherstellen, dass beim Gleitschleifen kein Mikroplastik freigesetzt wird.
Kreislauftechnik: bewährt in vielen Anwendungen
Das Kreislaufsystem ist nach wie vor das am häufigsten angewendete Verfahren. Das Prozesswasser wird in einem geschlossenen System permanent umgewälzt, dabei in einer Zentrifuge oder einem Absetzbecken von festen Stoffen befreit und erneut dem Kreislauf zugeführt. Beim turnusmäßigen Austausch des Kreislaufwassers gewährleistet die fachgerechte Entsorgung des Schlamms, dass keinerlei Mikro- und Nanopartikel in die Umwelt gelangen.

Das Resultat: hervorragende Oberflächeneigenschaften der Werkstücke bei gleichzeitig umweltschonendem und wirtschaftlichem Betrieb ohne Freisetzung von Mikropartikeln.
Durchflusstechnik: für besondere Anforderungen
Wenn viele verschiedene Produkte zu bearbeiten sind, an deren Sauberkeit besonders hohe Anforderungen gestellt werden oder die unterschiedliche Compounds erfordern, sind Durchlaufsysteme das Mittel der Wahl. Das trifft zum Beispiel zu, wenn Werkstücke nach dem Gleitschleifen so sauber sein sollen, dass sie vor der Montage nicht mehr gereinigt zu werden brauchen.


In Durchlaufsystemen wird das Prozesswasser nach dem Durchlaufen des Arbeitsbehälters in einer Aufbereitungsanlage geflockt und gefiltert. Walther Trowal liefert jetzt die optimierten Flockungsmittel ESM und ESB, die Mikro- und Nanopartikel im Wasser vollständig binden. Filtersysteme trennen den Schlamm vom Prozesswasser; es verlässt die Anlage glasklar mit nahezu Trinkwasserqualität und wird den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend in die Kanalisation eingeleitet. Der Schlamm, der die Mikro- und Nanopartikel enthält, wird fachgerecht entsorgt.


Umfangreiche Untersuchungen des Instituts für Umwelt, Energie, Technik & Analytik in Duisburg haben ergeben, dass alle Partikel – somit auch Mikro- und Nanoplastik – in den Flocken gebunden und in der Filterpresse zuverlässig abgeschieden werden. Für die Tests wurde geflocktes Prozesswasser durch ein Nano-Sieb filtriert. Anschließend wurden die im Filter verbliebenen Partikel in einem Raster-Elektronenmikroskop untersucht. Der Vergleich „vorher – nachher“ zeigt, dass das geflockte und gefilterte Wasser keine Mikroplastik-Partikel mehr enthält.
Um den Kunden die Sicherheit zu geben, dass sie keine Mikroplastik in die Umwelt abgeben, bietet Walther Trowal ihnen an, die Effektivität ihrer Flockungsanlagen im Labor in Haan zu überprüfen.