Für das Beschichten von Massenkleinteilen aus Elastomeren und Gummi verwendet Brüning Flexible Finishes seit mehr als 20 Jahren Rotamaten von Walther Trowal und hat mit ihnen den Marktanteil beständig ausgebaut. Die Herausforderung für die kommenden Jahre ist, die Transformation zu PFAS-freien Lacken weiter umzusetzen.
Brüning Technische Coatings und Brüning Flexible Finishes beschichten seit mehr als 40 Jahren Bauteile für Kunden aus unterschiedlichen Industrien. Der Maschinen- und der Gerätebau zählen ebenso dazu wie die Automobilindustrie oder die Sanitär-, Heizungs- und Klimabranche. Zunehmend beliefert Brüning auch die Hersteller von Fotovoltaik-Anlagen und Elektrofahrzeugen.
Vom Pillendrehen zur umweltfreundlichen Beschichtung von Hightech-Komponenten
Für das Beschichten von Massenkleinteilen aus Elastomeren und Gummi in großen Mengen ist Fred Brüning, der Gründer des Unternehmens, vor mehr als 20 Jahren zum Trommelbeschichten übergegangen. Erste Versuche unternahm er mit einer Dragiermaschine, die ursprünglich für die Lebensmittel- und Pharmaindustrie entwickelt worden war. Angesichts des schnell wachsenden Auftragseingangs und der steigenden Anforderungen an Funktion und Qualität der Beschichtungen wurde jedoch bald klar, dass er Maschinen brauchte, die industrielle Funktionslacke in hoher Qualität prozesssicher verarbeiten.
Erfolg durch jahrelange Partnerschaft
So kam der Kontakt zu Walther Trowal zustande. Vor 20 Jahren hat Brüning den ersten Rotamaten R 70 gekauft. Bei der Kaufentscheidung zählte zum einen der gute Ruf von Walther Trowal, zum anderen die Nähe zum weniger als 150 km entfernten Firmensitz in Haan. Aufgrund des höheren Bedarfes und der guten Erfahrungen kam später ein R 90C hinzu, der die Produktionskapazität des Werkes mehr als verdoppelte, und im Jahr 2022 ein weiterer Rotamat gleichen Typs.
Gerüstet für zukünftige Herausforderungen
Heute ist Brüning mit den drei Maschinen so aufgestellt, dass das Unternehmen auch bei außergewöhnlichen Aufgabenstellungen Funktionslacke in nahezu beliebigen Losgrößen auf unterschiedliche Substrate aufträgt. Die Lacke sind oft PTFE-Lacke wie Xylan, PFAS-freie Silikonlacke oder lösungsmittelfreie Spezial-Gleitlacke. Darüber hinaus verarbeitet Brüning auch Lacke mit FDA-Zulassung für Geräte der Lebensmittel- und Medizintechnik. Den größten Anteil der Komponenten stellen O- oder X-Ringe aus Elastomeren und Gummi.
Tauschbare Trommeln bringen Flexibilität in die Produktion
Mit den drei Maschinen hat das Unternehmen eine hohe Flexibilität sowohl für große Mengen als auch für kleine Losgrößen. Dabei ist die Austauschbarkeit der Trommeln ein wichtiger Aspekt: auch die kleineren Trommeln können in den großen Maschinen genutzt werden. Dies bringt zusätzliche Redundanz mit sich, die eine hohe Lieferfähigkeit gewährleistet.
Minimaler Personalbedarf
Die Maschinen sind so zuverlässig und langlebig, dass auch die erste, mehr als 20 Jahre alte Maschine weiterhin Tag für Tag im Einsatz ist. Am Maschinenpark lässt sich die technische Entwicklung des Rotamaten gut ablesen: Im Laufe der Jahre hat Walther Trowal die Rotamaten beständig weiterentwickelt. Es kam mehr Sensorik hinzu, die Prozesssteuerung wurde präziser. Ein Beispiel für die bessere Kontrolle über den Prozess ist die präzise Steuerung der Lackmenge in den neuen Maschinen: Die Bediener erkennen sofort, wenn die Lackdüse verstopft ist. Außerdem kann präzise dokumentiert werden, wie viel Lack gesprüht wurde, denn für die meisten Kunden müssen Lackverbrauch und Schichtdicke nachgewiesen werden.
Im Laufe der Jahre hat Walther Trowal auch die Bedienung vereinfacht und intuitiver gestaltet, die Parameter sind einfacher einzustellen: Heute überwacht ein Bediener alle drei Maschinen. Außerdem kam die Fernwartung über Internet hinzu.
Enger Kontakt macht sich bezahlt
Während beim Kauf der ersten Maschine die Reputation von Walther Trowal im Vordergrund stand, entwickelte sich nach kurzer Zeit eine gute Zusammenarbeit, die seitdem ganz wesentlich zum Erfolg von Brüning beiträgt. Es besteht ein intensiver Austausch in beiden Richtungen. Wenn es neue Herausforderungen zu meistern gilt, fahren Mitarbeiter mit Mustern nach Haan und führen dort gemeinsam mit den Experten von Walther Trowal Versuche durch. Ebenso sind Monteure von Walther Trowal meist am nächsten Tag vor Ort in Heteren, wenn ein Serviceeinsatz ansteht.
Neue Märkte erobert
In der Rückschau hat sich gezeigt, dass Brüning jeweils zum richtigen Zeitpunkt die richtige Maschine gekauft hat. So haben die Rotamaten nicht nur den über die Jahre steigenden Bedarf der Bestandskunden erfüllt, sondern auch gänzlich neue Marktsegmente eröffnet. Viele Kundenbeziehungen wurden ausgebaut, neue kamen hinzu. Ohne den Rotamaten wäre diese Entwicklung nicht möglich gewesen.
Profitabel für die Kunden: Outsourcing des Beschichtens
Mit den drei Maschinen bietet Brüning in Bezug auf Qualität, Flexibilität und Liefersicherheit einen Service, den Unternehmen, die ihre Bauelemente mit nur einer Maschine inhouse beschichten, nicht leisten können. Hinzu kommt das Know-how der Mitarbeiter, wenn es um neue Aufgabenstellungen, komplexe Anforderungen und innovative Lösungen geht … sei es um spezielle Zertifizierungen oder besonders kostengünstige Lösungen. Ebenso entlastet Brüning seine Kunden von Nebentätigkeiten und Risiken, zum Beispiel vom Umgang mit Chemikalien, von speziellen Maßnahmen für den Arbeitsschutz oder der Entsorgung von Stoffen.
Die Zukunft: PFAS-frei
Für die Zukunft ist Brüning mit dem Maschinenpark und seinem Know-how gut aufgestellt: Schon jetzt verwendet das Unternehmen hochwertige PFAS-freie Lacke. Die Herausforderung für die nächsten Jahre ist jedoch das umfassende Umsteigen auf PFAS-freie Lacke – weltweit ein drängendes Thema. Im Gegensatz zu Dekorationslacken enthalten viele technische Funktionsbeschichtungen heute noch Stoffe wie Polytetrafluorethylen (PTFE) und Lösemittel die ersetzt werden müssen. Zwar sind sie bisher nicht verboten, aber der Druck der Öffentlichkeit steigt zunehmend. Die Hersteller der Lacke arbeiten intensiv an neuen Produkten. Aber schon jetzt ist klar, dass das Trommelbeschichten mit dem Rotamaten weiterhin das Verfahren der Wahl ist.
Über Brüning – The Coating Company
Fred Brüning, der Vater des jetzigen Geschäftsführers Willem-Peter Brüning, hat die Brüning Technische Coatings B.V. vor mehr als 40 Jahren gegründet. Der Schwerpunkt liegt nach wie vor auf der Funktionsbeschichtung von Bauteilen aus Metall, zum Beispiel von Federn für den Automobilbau, Schrauben und Muttern für die Petrochemie, Busbars für Batterien und Teile für unterschiedliche Industrien.
Später kam die Brüning Flexible Finishes B.V. hinzu, die vor allem Massenkleinteile aus Gummi und Elastomeren beschichtet – vor allem O- und X-Ringe. Ihr Maschinenpark besteht aus drei Rotamaten sowie verschiedenen kleineren und größeren Beschichtungskabinen und Öfen.
In den Werken in Heteren in der niederländischen Provinz Gelderland beschäftigt Brüning 35 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.