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Kreislauf oder Durchlauf?

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Ich werde oft gefragt, wann das Kreislauf- und wann das Durchlaufsystem für das Prozesswasser besser geeignet ist. Die Antwort ist einfach: Es hängt von den Anforderungen ab.

Hier lesen Sie:
• Wann welches Prozesswasser-System optimal geeignet ist
• Wie Sie mit besonderen Anforderungen Ihrer Kunden umgehen
• Wie es mit dem Umweltschutz aussieht

Kreislauf: bewährt in vielen Anwendungen

Das Kreislaufsystem ist nach wie vor für viele Anwendungen das geeignete Verfahren. Das Wasser wird in diesem geschlossenen System permanent recycelt. Feststoffe werden in Zentrifugen aus dem Prozesswasser entfernt, es braucht nicht in die Kanalisation eingeleitet zu werden. Das Resultat: hervorragende Oberflächeneigenschaften der Werkstücke bei gleichzeitig umweltschonendem und wirtschaftlichem Betrieb.

Durchlauf: für besondere Anforderungen

Wenn viele verschiedene Produkte zu bearbeiten sind, an deren Sauberkeit besonders hohe Anforderungen gestellt werden oder die unterschiedliche Compounds erfordern, sind Durchlaufsysteme das Mittel der Wahl. Das trifft zum Beispiel zu, wenn Werkstücke nach dem Gleitschleifen so sauber sein sollen, dass sie vor der Montage nicht mehr gereinigt zu werden brauchen.

In Durchlaufsystemen wird das Prozesswasser nach dem Gleitschleifen in einer Aufbereitungsanlage recycelt, also geflockt und gefiltert.
Die Kammerfilterpressen der Durchlaufsysteme entwässern das Prozesswasser; es wird mit nahezu Trinkwasserqualität in die Kanalisation eingeleitet.

Das Prozesswasser wird nach dem Gleitschleifen in einer Aufbereitungsanlage recycelt, also geflockt und gefiltert. Es verlässt die Anlage glasklar und wird den gesetzlichen Bestimmungen entsprechend in die Kanalisation eingeleitet.

Mehrere Schritte im selben Prozess

Da das Prozesswasser in den Durchlaufsystemen nur einmal durch die Gleitschleifanlage läuft, können die Eigenschaften des Prozesswassers – beispielsweise die Schaumbildung oder die Reinigungsleistung – für jeden Gleitschleifprozess individuell gesteuert werden. Hinzu kommt ein geringer Verbrauch von Verfahrensmitteln und Zusätzen.

Der Durchlauf macht es auch möglich, eine Gleitschleifanlage nacheinander mit verschiedenen Verfahrensmitteln zu versorgen. So können sie in den unterschiedlichen Phasen der Bearbeitung mit dem jeweils optimal geeigneten Medium betrieben werden. Für das Entfetten zum Beispiel kann mit einer hohen Dosierung begonnen und im zweiten Schritt auf eine niedrigere Dosierung übergegangen werden. In den letzten Minuten der Bearbeitung wird dann ein Verfahrensmittel verwendet, das hohen Korrosionsschutz gewährleistet.

Der entwässerte Schlamm, der aus der Filterpresse fällt, kann sehr einfach entsorgt werden.

Sicher durch das Audit

Auch wenn Endkunden besonders hohe Anforderungen an die Prozesssicherheit erfüllen müssen, ist das Durchlaufsystem vorzuziehen: Das Wasser, das dem Trinkwassernetz entnommen wird, hat tagein, tagaus die gleiche Qualität und Temperatur. So läuft das Gleitschleifen jederzeit unter identischen Randbedingungen ab und es ist sichergestellt, dass sich keine Schwankungen im Prozess ergeben … ein wichtiger Aspekt zum Beispiel bei Audits.

In beiden Systemen wird das Prozesswasser recycelt … sei es im geschlossenen Kreislauf oder vor der Einleitung in die Kanalisation. Einigen Anwendern erschien das Durchlaufsystem anfangs wegen des vermeintlichen „Verbrauchs“ von Frischwasser und Verfahrensmitteln teuer, in der Gesamtschau ist es jedoch ebenso wirtschaftlich. Das zulaufende Wasser wird ja nicht „verbraucht“: Es wird lediglich genutzt und am Ende des Prozesses mit nahezu Trinkwasserqualität in den Kreislauf des Wassers zurückgeführt.

Dr. Andreas Funk, Produktmanager Prozesswassertechnik und Verfahrensmittel

1 COMMENT

  1. Besonders unter dem Aspekt der umweltbewussten Produktion finde das Verfahren interessant. Wenn Gleitschleifen oder auch Trowalisieren dann noch qualitativ hochwertig bleibt, ist das perfekt. Ich denke, dieser Aspekt wird auch für Kunden, z.B. in der Medizintechnik, immer wichtiger.

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